Mehr Psychotherapie Jetzt — Kampagne zum Ausbau kassenfinanzierter Therapieplätze

Wer Psychotherapie braucht, muss entweder tief in die Tasche greifen oder jahrelang warten, um behandelt zu werden. Für den ÖBVP haben wir daher die Kampagne #mehrpsychotherapiejetzt konzipiert und umgesetzt: Sie forderte die Politik zum Handeln auf und baute Barrieren zu Psychotherapie ab. 

Kund*in

Der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) ist die freiwillige, unabhängige Interessenvertretung von 4.800 Psychotherapeut*innen und Psychotherapeut*innen in Ausbildung. 

problemstellung

Obwohl die WHO einen starken Anstieg an psychischen Erkrankungen prognostiziert, werden in Österreich nur ca. 1% der Therapieplätze staatlich finanziert. Menschen, die psychotherapeutische Behandlung benötigen, müssen entweder tief in die Tasche greifen oder jahrelang warten, um behandelt zu werden. Gleichzeitig gibt es ausreichend Psychotherapeut*innen, die den Bedarf decken könnten.

unsere lösung

In einer 360-Grad Kampagne wird über digitale Kanäle, klassische Medienarbeit, Involvement von Psychotherapeut*innen und Patient*innen Awareness geschaffen und das Image von Psychotherapie verbessert. Drei Sujets nennen gängige Vorurteile über Psychotherapie und widerlegen sie mit einem offensiv darüber „gestempelten“ NICHT. Der visuelle rote Faden war das Kampagnen-Visual „mehr Psychotherapie jetzt”.

Die über 4.000 Psychotherapeut*innen sollten sich als Botschafter*innen der Kampagne verstehen. So wurde nicht nur das Kampagnenziel verfolgt, sondern auch die Bindung der Mitglieder an den ÖBVP erhöht.  ÖBVP-Mitglieder bekamen zu Kampagnenstart ein Paket mit Kampagnenpostern, -stickern und Terminblock. Sie wurden eingeladen, als Testimonials für die Kampagne zu fungieren. 

die umsetzung

Essentieller Bestandteil war eine PR-Strategie, die das Thema in die innenpolitische Berichterstattung brachte. Durch einen Public Affairs-Ansatz mit kreativem Stakeholder-Involvement konnten wichtige Gesprächstermine mit Player*innen im Gesundheitswesen erreicht werden. Zum Beispiel erhielten alle relevanten Politiker*innen eine Zahnbürste als Give-Away mit dem Hinweis „Psychotherapie ist wie Zähneputzen“.

Für die Website entwickelte die Agentur einen Bereich „Psychotherapiepedia“, in dem Fachbegriffe einfach erklärt wurden, um so den Vorurteilen und dem Nicht-Wissen zum Thema entgegenzuwirken. Speziell auf dem Kampagnenkanal auf Instagram sollten User*innen mehr über Psychotherapie & psychische Gesundheit erfahren. Erklärvideos von Expert*innen und Betroffenen holten die Zielgruppe auf YouTube ab. So sollte das Bild von Psychotherapie geschärft, das Thema entstigmatisiert und Barrieren abgebaut werden. Mitmach-Aktionen und praktische Tipps verankerten #mehrpsychotherapiejetzt direkt im Alltag der Unterstützer*innen. 

Der erfolg

Psychotherapie allgemein und die konkrete Forderung nach Psychotherapie „auf Krankenschein“ bekamen durch die Kampagne viel Aufmerksamkeit: Insgesamt wurden 50 Berichte in Print- und Online-Medien, im Radio und Fernsehen erzielt. Auf Instagram konnte eine Community an Psychotherapeut*innen und Personen in Ausbildung aufgebaut werden, die binnen kürzester Zeit über 2.000 Personen umfasste und eine Beitragsreichweite von bis zu 80.000 Personen erzielte. 

Die Sozialversicherung der Selbständigen hat kurz nach Kampagnenstart die Zuschüsse für Psychotherapie verdoppelt. Die Österreichische Gesundheitskasse hat Ende Juni 2020 angekündigt, das Kontingent um 20.000 zusätzliche Psychotherapie-Plätze aufzustocken. 

ÖBVP-Präsident Dr. Stippl war zu einem Runden Tisch im Gesundheitsministerium eingeladen, wo ÖGK-Obmann Andreas Huss ankündigte,  das Versorgungsniveau bei Psychotherapie auf Krankenschein österreichweit nach dem Vorbild Salzburg anzuheben.

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